US-Zölle, März Dividenden und Mc Donald's
Aktuell geht es an den Börsen ziemlich turbulent zu. Die US-Zölle belasten die Märkte, und ein Blick ins Depot kann in diesen Tagen durchaus unangenehm sein. Was aber zählt ist der langfristige Fokus!
US-Zölle sorgen für Unruhen an der Börse
Ab heute gelten neue, deutlich höhere US-Importzölle auf Waren aus China, der EU, Japan, Südkorea und Vietnam. Hintergrund ist das bereits im Januar angekündigte Zollpaket von Donald Trump – nun tritt Phase 2 in Kraft. China ist in dieser Hinsicht besonders stark betroffen: Auf Waren, die in die USA exportiert werden, sind inzwischen Zölle in Höhe von 104 % erhoben worden. Im Gegenzug hat China nun offenbar die Zölle auf US-Produkte deutlich angehoben – von bislang 34 % auf künftig 84 %, wie das Finanzministerium in Peking heute mitteilte. EU-Exporte werden mit 20 % belegt, andere Länder mit 24–46 %. Trump spricht von „reziproken Zöllen“ – doch die US-Sätze übersteigen die bisherigen Gegenzölle deutlich.
„Reziproke Zölle“ bedeutet einfach gesagt: Zölle, die als Antwort auf andere Zölle erhoben werden. Also nach dem Prinzip: „Wenn du auf meine Produkte Zölle erhebst, erhebe ich auch welche auf deine.“ Man spricht auch von Gegenzöllen oder Zollreaktionen.
Was bedeutet das konkret?
🇺🇸 Für US-Verbraucher: Viele Produkte könnten deutlich teurer werden.
🌎 Für Unternehmen weltweit: Verschlechterung der Exportmöglichkeiten, vor allem bei stärkerer Abhängigkeit vom Ausland.
📉 Für die Märkte: Nervöse Reaktionen und starke Schwankungen, vor allem in Asien & den USA.
🇪🇺 Für die EU: Die EU denkt nun ebenfalls über Gegenzölle nach – betroffen sein könnten unter anderem US-Mode und Technologieunternehmen.
Ein Handelskonflikt dieser Größenordnung kann globale Lieferketten ins Wanken bringen, das Wirtschaftswachstum bremsen und die Inflation anheizen – im schlimmsten Fall droht sogar eine Rezession.
Aktuell überschlagen sich die Meldungen – beinahe stündlich gibt es neue Ankündigungen. Einen laufend aktualisierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen bietet beispielsweise die Tagesschau im heutigen Liveblog: US-Zollpolitik
💡 Und auch zur Lage in Deutschland gibt es Neuigkeiten, “Die Verhandlungen zwischen Union und SPD sind in die finale Runde gegangen. Die Zuversicht ist groß”, heißt es hier, ebenfalls im Liveblog zum Thema Regierungsbildung der Tagesschau. Im Verlauf des Tages könnten die Ergebnisse vorgestellt werden und es wird mit einer Pressekonferenz gerechnet.
Zugegeben, das klingt alles erstmal ziemlich chaotisch und ungewiss - auch im Bezug auf die Börse generell. Doch ein Blick zurück kann durchaus Mut machen!
„When in doubt – Zoom out!“
Gerade in unsicheren Marktphasen – wie aktuell mit US-Zöllen und den weltweit fallenden Aktienkursen – hilft ein Perspektivwechsel. Das zeigt dieses Beispiel des SPDR MSCI ACWI IMI ETF besonders anschaulich. Der ETF bildet die Weltwirtschaft in ihrer ganzen Breite ab – von großen bis hin zu kleinen Unternehmen, weltweit.
Im Jahresverlauf 2025 (YTD) wirkt der Kursrückgang erst einmal drastisch: rund -18,5 % seit Jahresbeginn.
Doch im langfristigen Chart (MAX) zeigt sich ein ganz anderes Bild: +252 % seit 2011.
Kurzfristige Rücksetzer sind an der Börse nicht ungewöhnlich - für die meisten von uns sind sie unangenehm, aber sie gehören dazu. Manche sehen sie auch direkt als Chance, etwa um günstig Aktien und ETFs nachzukaufen. Der Blick ins Depot mit einem dicken Minus kann zunächst verunsichern. Vor allem, wenn man es zum ersten oder zweiten Mal erlebt. Doch wer langfristig denkt, sieht: Schwankungen gehören einfach dazu!
Gerade in volatilen Zeiten ist es hilfreich, nicht in Panik zu verfallen, sondern sich bewusst zu machen, warum man investiert – und welchen Anlagehorizont man selbst verfolgt.
In meinem Buch* schreibe ich dazu im Kapitel Schlechtes Börsenwetter und Krisen:
„Investieren bei „blauem Himmel und Sonnenschein“ ist vergleichsweise einfach, und alle an der Börse haben dann das Gefühl, den absoluten Durchblick zu haben. Jede Investition sitzt, und man rechnet sich aus, in wie vielen Monaten oder Jahren man bei diesem Tempo wohl die Millionengrenze knacken wird. Doch bei „schlechtem Börsenwetter“ – also in Phasen fallender Kurse und pessimistischer Stimmung – sieht das schnell ganz anders aus. Dann stellt sich die Frage, ob Aktien- oder ETF-Sparpläne auf Eis gelegt werden sollen. In dieser Situation ist es wichtig, dass du deine langfristigen Ziele nicht aus den Augen verlierst.
Überlege dir, in welche Aktien oder ETFs du investierst und warum. Mit einem langfristigen, weltweit diversifizierten Ansatz gibt es keinen Grund, einen Sparplan in schlechten Börsenzeiten zu stoppen. Schreibe deine eigenen Gedanken in solchen Situationen auf, und zwar so, dass du in der nächsten Krise oder schlechten Phase wieder darauf zurückgreifen kannst. Lies dann, wie du dich gefühlt hast, und lerne daraus. Das mag auf den ersten Blick etwas albern klingen, aber ich selbst habe kurz nach dem Höhepunkt (oder an den Aktienkursen gemessen eher dem Tiefpunkt) der Pandemie meine Gedanken dazu aufgeschrieben, und es hilft mir sehr, das in einer solchen Situation nachlesen zu können.“
Rücksetzer gehören einfach dazu. Entscheidend ist, wie du damit umgehst. Es ist völlig normal, sich in solchen Momenten verunsichert zu fühlen – wichtig ist, daraus zu lernen. In der Theorie klingt das alles oft lächerlich einfach und vollkommen logisch, aber wenn es um dein eigenes, investiertes Geld geht, fühlt es sich plötzlich ganz anders an.
Passend dazu hat Helmut beim Bonner Stammtisch am Freitag gesagt:
„Gerade in solchen Momenten, wo viele etwas verunsichert sind, ist es aber auch besonders wichtig, immer daran zu denken, dass die meisten von uns einen Anlagehorizont von 10 Jahren und länger haben. Es wäre töricht nun seine Aktien einfach zu verkaufen, wenn man das Geld ja eigentlich gar nicht braucht.“ Den vollständigen Text und unsere Gedanken dazu gibt es im Instagram Beitrag.
Meine Dividenden im März
In der momentanen Situation bemerke ich auch wieder, wie gut mir der Fokus auf Dividenden tut. Die Ausschüttungen geben mir ein Stück Stabilität – selbst wenn es an der Börse gerade ruckelt. Natürlich sind Dividenden nicht garantiert, aber genau dieser langfristige Blick hilft mir auch, entspannt zu bleiben. Ich lenke meine Aufmerksamkeit bewusst auf die Unternehmensanteile – nicht auf das tägliche Auf und Ab der Kurse. Zum Artikel
Ich habe auch einige meiner monatlichen Sparpläne bei Scalable Capital* erhöht und zum Beispiel eine zusätzliche Ausführung für den Fidelity Global Quality Income ETF angelegt. Außerdem überlege ich gerade, beim Vanguard FTSE All World High Dividend ETF noch etwas aufzustocken.
Buchtipp: Die wahre Geschichte von McDonald’s
Und was in solchen Zeiten vielleicht auch hilft: In eine Geschichte eintauchen und den Weg eines Unternehmers verfolgen. Das Buch erzählt, wie Ray Kroc mit über 50 noch einmal ganz von vorn anfing – und daraus eines der bekanntesten Unternehmen der Welt entstand. Authentisch, motivierend und voller Anekdoten, die auch abseits der Fast-Food-Welt inspirieren.
Eine klare Leseempfehlung für alle, die Unternehmertum spannend finden – oder einfach mal kurz dem Börsentrubel entfliehen wollen. Zum Artikel
Ich wünsche dir eine entspannte restliche Woche. Und denk dran: In ein paar Tagen – oder vielleicht auch erst in ein paar Monaten – wird die Börse wieder ganz anders aussehen. Halte durch, bleib dran – es lohnt sich. 😊 Und manchmal – so banal es klingt – hilft es auch einfach, mal nicht ins Depot zu schauen. Gerade in turbulenten Zeiten kann ein bisschen Abstand wahre Wunder wirken!
Liebe Grüße,
Deine Lisa
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